Die Wiener waren anfangs wenig begeistert von dem neuen Opernhaus am Ring. Eduard van der Nüll und August von Sicardsburg, die Architekten verzichteten auf eine ausgeprägte Sockelzone, was den Wienern anfangs gar nicht gefiel. Wie das Hofburgtheater Gottfried Sempers dauerte es eine Weile, bis man die grandiose Architektur zu schätzen wusste. Im Zuge der Ringstraßenplanung gelangte endlich auch der großartige Plan Fischer von Erlachs zur Ausführung. Die Seiten des Michaelertraktes der Hofburg schwingen in einer leisen Kurve zurück, entgegengesetzt zu den Risaliten der Fassade. Eine große Kuppel mit vier kleinen Begleitern gibt der strengen Barockfassade des Naturhistorischen Museums am Maria-Theresien-Platz eine heitere Leichtigkeit. Die herrliche Auswahl zeigt das Gesicht der Stadt Wien um 1900, geprägt von prunkvoller Lebensfreude.