Die Bauhaus-Wiege von Peter Keler kam zum 100. Jubiläumsjahr der Gründung der legendären Kunstschule auf den Markt. Diese Miniatur der historischen Wiege dient als sehr besonderes Dekorationsobjekt für alle Designfreunde, Architekten, Bauhaus-Liebhaber und stilbewusste Menschen. Peter Keler (1898 - 1982) war ein vielfältiger Künstler aus der Schülergeneration des Bauhauses. Er arbeitete als Maler, Grafiker, Möbeldesigner, Raumgestalter und Architekt. 1922 entwarf er während seiner Ausbildung eine Wiege für »echte« Kinder. Diese Miniaturausgabe von »Naef Spiele« entspricht der ursprünglichen in Farbe, Form und Proportionen und ist im Maßstab 1:7 zu einem großen Teil in handwerklicher Herstellung sorgfältig gefertigt worden. Die Wiege entwarf Peter Keler für die Einrichtung des Schlafzimmers im Bauhaus-Musterhaus »Am Horn«. Ihr Design ist streng, das Aussehen bunt. Die geometrischen Grundformen Rechteck, Dreieck und Kreis bestimmen ihre Gestaltung und die Farbwahl lässt den Einfluss der damaligen Lehrer am Bauhaus erkennen: Gemäß der Farbtheorie von Wassily Kandinsky und Johannes Itten sind die Primärfarben Rot, Gelb und Blau jeweils den geometrischen Elementarformen Rechteck, Dreieck und Kreis zugeordnet. Beidseitig integrierte Rattan-Geflechte brechen die strenge geometrische Wirkung. Sie sind allerdings kein dekoratives Element, sondern sorgen für die Luftzirkulation im Innern. Diese reduzierte Form- und Farbsprache im Dienst der Funktion war wohl für die damalige Zeit eine Provokation. Heute symbolisiert die Wiege das Bauhaus-Design. Das Original von damals können Sie übrigens im Bauhaus Museum Weimar betrachten. Vorausgesetzt es ist nicht zu einer der weltweiten Ausstellungen unterwegs. Erst seit den späten 1970er-Jahren wird die Kinderwiege von der Firma Tecta produziert. In der größeren Variante können Babys liegen. Mehr zu Peter Keler: Nach dem Umzug des Bauhauses nach Dessau 1925 blieb er in Weimar, wo er ein Atelier für Werbegrafik, angewandte Malerei und Innenarchitektur eröffnete und sich zudem mit der Fertigung von Modellen für typisierte Sitzmöbel beschäftigte. Ab 1927 war er freischaffend in Dresden tätig. Nach einer Studienreise durch Europa zog er 1937 nach Berlin. Zwischen 1937 und 1945 erteilten ihm die Nationalsozialisten Ausstellungsverbot. Während dieser Zeit arbeitete er freischaffend als Architekt. Nach Kriegsende wurde er an die neu gegründete Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar berufen und lehrte dort bis zu seiner Pensionierung Zeichnen, Farbgestaltung, Architektur sowie Museums- und Ausstellungsgestaltung. Parallel dazu führte er seine Tätigkeit als Architekt fort und widmete sich ab 1965 vermehrt der Malerei. Peter Keler starb 1982 in Weimar.